Privatärztliche interdisziplinäre Praxisgemeinschaft

Dr. med. von Kellenbach | Urologie | Andrologie
Stefan Bastisch | Innere Medizin | Geriatrie
Dr. med. Robert Emig | Gynäkologie | Reproduktionsmedizin

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Fachgebiet

Prostatakrebs-Diagnose-Zentrum

Prostatakrebs

Der Prostatakrebs / Prostatakarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung und geht vom Drüsengewebe der Vorsteherdrüse (Prostata) aus. In Deutschland sterben knapp drei von 100 Männern an Prostatakrebs. Der Prostatakrebs ist die häufigsten Krebserkrankung des Mannes: innerhalb der Gruppe der an Krebs verstorbenen Männer ist er für etwa zehn Prozent der Todesfälle verantwortlich und stellt damit die zweithäufigste tödliche Krebserkrankung nach Darmkrebs dar.

Die Erkrankung ist im Frühstadium symptomlos. Im fortgeschrittenen Stadium können Beschwerden wie Blasenentleerungsstörungen, Knochenschmerzen und später Gewichtsverlust und Blutarmut auftreten. Wird die Diagnose erst gestellt, wenn bereits Symptome aufgetreten sind, hat häufig schon eine Metastasierung stattgefunden, vorrangig in die lokalen Lymphknoten oder in das Skelett (Knochenmetastasen).

Eine Behandlung mit Aussicht auf Heilung ist nur möglich, wenn das entartete Gewebe die Organgrenzen noch nicht überschritten hat und keine Metastasen vorliegen. Da es in der Regel erst bei fortgeschrittener Erkrankung zu Beschwerden kommt, wird in Deutschland eine regelmäßige Früherkennungsuntersuchung für Männer über 50 Jahren (ab dem 45. Lebensjahr für Männer mit positiver Familienanamnese) angeboten, um die Krebsdiagnose möglichst früh in einem noch heilbaren Stadium zu stellen. Die Entscheidung zur Art der Behandlung ist mittlerweile schwierig und vom Einzelfall abhängig.

Unsere aktuelle Prostatakrebs-Diagnostik:

DRU:

mit der digital-rektalen Untersuchung kann ein erfahrener Untersucher bei einem nahe am Enddarm liegendem Krebs bereits die Verdachtsdiagnose stellen, da der Tastbefund typisch ist. Allerdings werden so die tiefer liegenden Tumoren und die der vorderen Organregionen übersehen und allgemein erst recht fortgeschrittene Stadien erkannt.

TRUS:

Genauere Lokalisation und Größenbestimmung erlaubt die Ultraschalluntersuchung (transrektale Sonografie). Tumoren ab zehn Millimeter Durchmesser können damit gefunden werden, kleinere jedoch nur zu etwa 20 %.

Elastographie:

Die Ultraschall-gestützte Elastographie ist ein innovatives bildgebendes Verfahren, welches die Elastizität von Gewebe misst und je nach Dehnungsgrad verschieden farbig darstellt. Das Verfahren macht sich die Tatsache zunutze, dass sich harte Gewebeanteile – so auch Tumorgewebe – bei Druck weniger stark verformen als weiches Gewebe.

Die Untersuchung ist kurz und schmerzfrei und erfolgt wie beim transrektalen Ultraschall durch den Enddarm. Dabei übt der Arzt mit dem Schallkopf einen leichten Druck auf die Prostata aus oder der Patient hustet kurz. Aufgrund der unterschiedlichen Dehnungseigenschaften von Tumor und normalen Gewebe entstehen minimale Zeitverschiebungen der Echosignale. Diese werden mit Hilfe einer speziellen Software auf dem Monitor in Echtzeit farbig dargestellt und auffällige Areale im Ultraschallbild markiert.

Dies ermöglicht dem erfahrenen Arzt eine gezieltere Entnahme von Gewebeproben während der Elastographie (in Echtzeit)zur Abklärung eines Prostatakarzinoms. Die Trefferquote der Elastographie liegt aktuellen Studien zufolge gegenüber der konventionellen Sonographie deutlich höher. Die Elastographie ist daher eine zusätzliche Methode bei der Diagnostik bzw. zum Ausschluss eines Prostatakarzinoms.

PSA:

Zu den Laborparametern gehören die prostataspezifische saure Phosphatase (PAP) und das prostataspezifische Antigen (PSA). Vor allem das PSA hat momentan einen hohen Stellenwert in der Diagnostik. Es ist spezifisch für die Prostata, allerdings nicht für ein Tumorleiden, sondern kann auch bei Entzündungen, benigner Prostatahyperplasie, einem Harnverhalt oder ohne ersichtlichen Grund erhöht sein. Ein Wert über 4 ng/ml gilt als abklärungsbedürftig. Das PSA ist jedoch der entscheidende Parameter in der Tumornachsorge nach operativer Therapie und nach einer Strahlentherapie.

MRT:

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein sehr genaues Bildgebungsverfahren für die Prostata, insbesondere in der Diagnostik von Weichteilgeweben. Als hochauflösende multiparametrische MRT-Untersuchung der Prostata ist sie der konventionellen transrektalen Ultraschalluntersuchung bezüglich der Erkennung von Prostatakarzinomen, der Lokalisation und Feststellung des Tumorstadium überlegen.

Bei den neuesten MRT- Geräten mit 3 TESLA („Auflösungsgrad“) ist aufgrund einer stärkeren Auflösung eine Endorectalspule sogar verzichtbar.

Neben der Beurteilung von Größe und Struktur ergeben Funktionsuntersuchungen der Prostata wie die Durchblutungsmessung weitere Hinweise auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms. Weiterhin können Lymphknoten, die das Gewebswasser aus der Prostata drainieren, dargestellt werden, insoweit kann auch eine Aussage über bereits vorliegende regionale Lymphknotenmetastasen gemacht werden. Diese Verfahren werden innerhalb der hochauflösenden MRT-Untersuchung in einem Untersuchungsgang angewendet.

Biopsie – Einleitung

Beweisend für ein Prostatakarzinom ist ausschließlich der Nachweis von Krebszellen in einer bioptisch entnommenen Gewebeprobe.

Die Biopsie wird unter Ultraschallkontrolle durchgeführt.

Es werden mit einer Hohlnadel Gewebeproben dem Organ entnommen. Ein Pathologe begutachtet das Prostatagewebe und stellt seine Diagnose.

Die Prostatabiopsie ist nach wie vor zur Diagnose des Prostatakarzinoms notwendig. Zur gezielten Biopsie hoch auflösende Transrektal-Ultraschallsonden zur Verfügung. Die Bedeutung der Ultraschallortung lag dabei nicht in erster Linie in der Detektion des Tumors, sondern vielmehr in der exakten anatomischen Identifikation der Zielregion der Punktionsnadel.

Die transperineale, ultraschall- und kognitiv fusionierte Prostatabiopsie im Vergleich zur transrektalen Biopsie, diese ist der transrektalen vorzuziehen und wird durch uns durchgeführt.

In Abhängigkeit von den gewählten Biopsie-Indikationen und Biopsie-Protokollen werden in 30-90% der durchgeführten Biopsien Prostatakarzinome nachgewiesen.
Die Komplikationsrate des heutzutage typischen Verfahrens – der transrektalen Prostatabiopsie- ist gering. Allerdings wurden auch schwerwiegende Komplikationen beschrieben.

Bei der transrektalen Biopsietechnik sind neben der Keimverschleppung mit reaktiver bakterieller Infektion bis zur Urosepsis vor allem die Blutungskomplikationen zu beachten.

Die transperineale, ultraschall- und kognitiv fusionierte Prostatabiopsie im Vergleich zur transrektalen Biopsie, diese ist der transrektalen vorzuziehen und wird bei uns durchgeführt.

Im Vergleich zur transrektalen ultraschall-gesteuerten Prostatabiopsie erfolgt die Probenentnahme nach Ortung über ein 3 Tesla -MRT über den Damm unter sterilen Kautelen.

Die Prostatabiopsie wird in der Regel ambulant durchgeführt und meist gut toleriert. Das Verfahren erfolgt meist in lokaler Anästhesie, eventuell mit zusätzlicher Analgo-Sedierung. Neben der Biopsie des verdächtigen Areales(Indexläsion) werden weitere 12-14 Proben als sogenannte Ausbreitungsdiagnostik entsprechend den S3- Leitlinien für das Prostatakarzinom als Standard entnommen.

Größere Komplikationen sind eher selten, kleinere, sogenannte „Minor Complications“ treten jedoch sehr häufig auf.

Makrohämaturie und Hämospermie

Am häufigsten wird nach Prostatastanzbiopsie eine schmerzlose Makrohämaturie (blutiger Urin) beobachtet. In der Literatur wird die Inzidenz der Makrohämaturie mit 13-89% angegeben.

In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle er¬fordert die Hämaturie keinerlei thera¬peutische Maßnahmen, und in der Regel ist eine Konsultation des Arztes nicht erforderlich. Innerhalb weniger Tage nach der Biopsie sistiert die Blutung spontan. Das Auftreten einer Hämaturie ist unabhängig von der gewählten Biop¬sietechnik (transrektal vs. perineal) möglich. Eine Hämospermie (Blut im Ejaculat) wird nach einer Random-Biopsie von bis zu 71% der Patienten angegeben. Auch eine Hämospermie erfordert keine Therapie, die Patienten und deren Sexualpartner sind jedoch häufig sehr beunruhigt. Die Hämospermie persistiert in der Regel jedoch länger als die Hämaturie, in manchen Fällen über Monate. ( „Blutung nach transrektaler Prostatabiopsie. Ein Notfall?“ von J. Dörsam und G. Staehler [Urologe B (2001) 41:559-561]).

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